Netflix-Neustart auf dem Prüfstand

Warum "Queer Eye Germany" zum Heulen ist

09.03.2022 um 11:28 Uhr

Angst war das vorherrschende Gefühl beim Ansehen der ersten Folge der neuen Netflix-Show "Queer Eye Germany". Weil das US-Original so gut ist und deutsche Versuche auf diesem Feld bislang unschön scheiterten.

Aber was soll man sagen: Nach 50 Minuten hat die Autorin dieses Artikels zweimal geweint und freut sich auf die weiteren vier Folgen, mit denen "Queer Eye Germany" heute an den Start gegangen ist.

Zunächst aber fix für alle, die nicht wissen, worum es in der Show geht: Fünf queere Menschen besuchen einen oder eine, die gerne mehr aus sich oder ihrem Leben machen möchte und dabei in Sachen Mode, Beauty, Wohnen, Seele und Gesundheit Unterstützung gebrauchen kann.

Zurück zur Premiere der deutschen Fab Five: Leni (Life), Aljoscha (Health), Ayasn (Interior), Jan-Henrik (Fashion) und David (Beauty) kümmern sich darin um einen alleinerziehenden Vater, der schon im ersten Vorstellungsvideo mit einer Mischung aus Unsicherheit, Mut und Liebe für seinen Sohn anrührt. 

Keine normale Vorher-Nachher-Show

Im Laufe der Sendung wird die mit BVB-Fanartikeln zugestellte Wohnung aufgehübscht, es werden Datingtipps gegeben, neue Klamotten anprobiert, die Haare geschnitten und Nudeln mit Tomatensoße gekocht. Klassisches Optimierungsprogramm, alles nett und erfreulich. Was aber wirklich ans Herz geht, ist der Vater, der seine Gefühle offen zeigt und die Fünf, die so sensibel und liebevoll mit ihm umgehen, wie man es in ähnlichen Fernsehformaten seltenst sieht.

Unser Show-Fazit

Ja, man merkt der ersten Folge an, dass die deutsche Fab 5 sich noch nicht lange kennt. Manches gefällt auch nicht so - wie Ayans mittelgute Einrichtungsregeln oder Jan-Henriks mittelgute Anzugwahl. Aber das vergisst man fix angesichts der Bereicherung in Sachen emotionaler Offenheit und LGTBQ+-Repräsentation. Zwei Elemente, von denen Gesellschaft und Medien zu wenig haben und die im Netflix-Showformat eine notwendige und schöne Bereicherung darstellen.

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